Führungskräfte: Abschaffung der kalten Progression muss kommen
11.05.12 Nach Ansicht der Führungskräfte muss die Abschaffung der kalten Progression unbedingt kommen. Der Präsident des Deutschen Führungskräfteverbandes ULA, Dr. Wolfgang Bruckmann, kritisiert, dass der Bundesrat diese längst überfällige Steuerreform auf die lange Bank schiebe.
Dass sich die Bundesländer im Bereich der Einkommensteuer gegen Steuerausfälle wehren, ist für den ULA-Präsidenten durchaus nachvollziehbar. Allerdings müsse man die vorgeschobene Begründung, dass die Steuerentlastung bei höheren Einkommen deutlich größer als bei niedrigen Einkommen ausfalle und die Abschaffung der kalten Progression ungerecht sei, deutlich zurückweisen. „Man darf nicht vergessen“, so Bruckmann, „dass der größte Teil der Einkommensteuer von lediglich 10 Prozent der Einkommensteuerpflichtigen aufgebracht wird.“
Deshalb sei es selbstverständlich, dass sich dieser Effekt auch bei denjenigen stärker bemerkbar mache, die mehr Steuern zahlen. Dabei von Entlastung zu sprechen, ist aus Sicht des Deutschen Führungskräfteverbandes ULA grundfalsch. Denn bei der Abschaffung der kalten Progression geht es lediglich um den Ausgleich der schleichenden Steuererhöhung. Diese entsteht erst durch die viel zu selten vorgenommene Anpassung des progressiv verlaufenden Steuertarifs an die Inflation. Deshalb wachsen mittlere Einkommen ab 40.000 € pro Jahr in immer höhere Steuerklassen.
„Die eigentliche Ungerechtigkeit ist die Progressionsfalle“, betont ULA-Präsident Bruckmann. Als Steuergläubiger erwecke der Staat die Illusion, Preisstabilität garantieren zu können. „Gleichzeitig werden vom Fiskus jedoch bei jeder Gehaltserhöhung Steuern dankbar zusätzlich eingestrichen, ohne auch nur ein Jota mehr an staatlichen Leistungen anzubieten."