Equal Pay Day in Europa: Mehr Entgeltgleichheit durch bessere Vereinbarkeit
28.02.13Aus Anlass des europäischen Equal Pay Days am 28. Februar sprechen sich die ULA-Führungskräfte für weitere Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Karriere aus. Darüber hinaus fordert die ULA neue Weichenstellungen im Bildungswesen.
„Der heutige Tag macht deutlich: Im europäischen Durchschnitt benötigt eine Frau immer noch vierzehn Monate, um das jährliche Durchschnittsgehalt eines Mannes zu erzielen“, stellt ULA-Hauptgeschäftsführer Ludger Ramme heraus. Diese Lücke sei aber durch Sachgründe zumindest zum Teil plausibel zu erklären, insbesondere durch Unterschiede in der Ausbildungs-, Studienfach- und Berufswahl sowie langfristige Effekte von Erwerbsunterbrechungen.
Von neuen gesetzgeberischen Maßnahmen zur Verringerung der geschlechterspezifischen Entlohnungsunterschiede rät die politische Vertretung der deutschen Führungskräfteverbände jedoch ab. Vielmehr bedürfe es langfristig angelegter Strategien, erläutert Ramme. „Mit der Brechstange kann der Gesetzgeber kaum Gutes bewirken.“
Aus Sicht der Führungskräfte ist es unabdingbar, zunächst die bestehenden gesetzlichen Regelungen zur Verhinderung einer unmittelbaren Entgeltdiskriminierung konsequent anzuwenden. „Hier muss es auch weiterhin abschreckende Sanktionen geben“, fordert Ludger Ramme.
Darüber hinaus spricht sich die ULA für ein Festhalten an bestehenden Freistellungsansprüchen wie der Elternzeit aus. Deutschlands Führungskräfte fordern von den Unternehmen, die praktische Ausgestaltung der gesetzlichen Regelungen zu optimieren, vor allem in der Phase nach der Rückkehr aus der Elternzeit in den Beruf.
Nach Überzeugung der ULA spielt auch die Bildungspolitik beim Thema Entgeltgerechtigkeit eine wichtige Rolle. Es gilt, bereits vorhandene Bemühungen um eine Erhöhung des Frauenanteils in vielen bisher männerdominierten, technischen Berufen zu intensivieren. Ramme dazu: „Hier muss bereits an Schulen und Universitäten angesetzt werden. In den MINT-Fächern steigt die Zahl der Studentinnen erfreulicherweise schon seit Jahren. Aber das reicht noch lange nicht aus für eine wirklich chancengerechte Ausgangsbasis.“